Zwei Museen in Konkurrenz mit KI-Porträts
**
In der handwerklichen Anmutung mögen sie gewinnen, aber lieren nach persönlicher Ansprache, individueller Botschaft und Gestaltung?? Derartige Befürchtungen zeugen von kritischer Distanz, aber hilfreich ist auch nah heranzugehen:Die künstliche Intelligenz KI sollte ja wohl eine KIFA sein: Für alle.
Zwei Museen entwickelten – unabhängig
- von einem gewissen Sebastian mit lückenhaftem Lebenslauf zwei aufschlussreiche
KI Bilder. Neugierig sind wir auf Ihre knappe Wertung.
In einem Artikel schildert schließlich ein Verantwortlicher transparent den Arbeitsprozess.
Schusseried
LMW App
Ihr digitaler Museumsbegleiter
Einsatz von Künstlicher
Intelligenz
Künstliche Intelligenz im
MuseumStorytelling als moderner Vermittlungsansatz
Darstellungen von
Geschichte sind nie eine exakte Wiedergabe der Vergangenheit, sondern
immer auch Konstruktion. So können auch unsere acht Protagonist*innen nur
Interpretationen sein, die von unserer heutigen Vorstellungs- und
Erfahrungswelt geprägt sind.
Nun ist unser Ziel aber die
Vermittlung von Geschichte, also das Verständlich-machen dessen, was fremd
ist. In der Anwendung des Storytellings drückt sich dies häufig dadurch aus,
dass die Figuren nicht in der Sprache vergangener Jahrhunderte zu den
Besucher*innen sprechen, sondern in einer allgemein verständlichen Sprache.
Dazu kommt oft, dass unbekannte und erklärungsbedürftige Begriffe durch
Vergleiche mit heutigen Dingen und Phänomenen erläutert werden. Auch die Gestik
und die Form emotionalen Ausdrucks sind in der Regel modern, obwohl die
historischen Ausprägungen sicher ganz anders waren.
Die Große
Landesausstellung 2024/25 geht einen Schritt weiter und bezieht auch die äußere
Gestalt der historischen Persönlichkeiten in diese Überlegungen mit ein. So wie
die historisch korrekte Sprache ist auch die Symbolik historisch korrekter
Kleidung sowie die Ästhetik der Frisuren oder der Bart-Mode für die meisten
Menschen heute nicht mehr begreifbar. Zum Beispiel wurde das Barett um 1500
auch unter Frauen zum modischen Accessoire. Aber was bedeutete das? Welcher
„Dresscode“ sollte damit unterstützt oder untergraben werden? Was wollten die
Barett-tragenden Frauen zum Ausdruck bringen? Dies zu vermitteln ist unser
Ziel. Wir übersetzen und aktualisieren die Ästhetik von Kleidung und die
Lebensweise des 16. Jahrhunderts in eine moderne Bildsprache. Dies ist zunächst
ein aufwendiger, kuratorischer Prozess. Unsere acht Figuren sind also
kreative Deutungen, die auf historischem Wissen basieren und dennoch Spielraum
für Vorstellungskraft lassen.
Die Rolle von Künstlicher
Intelligenz
Der Einsatz von Künstlicher
Intelligenz (KI) stellt eine spannende Möglichkeit dar, das Potenzial
moderner Technologien für die historische Darstellung zu nutzen. Solche
Anwendungen sind dazu geeignet, gängige Vorstellungen zu überwinden und neue
Perspektiven zu ermöglichen. Wir setzen KI als zeitgemäßes Mittel ein, um eine
moderne Interpretation der Geschichte zu erzeugen und als solche sichtbar zu
machen. KI ist hierbei jedoch nur eines von mehreren Werkzeugen bei der
Kreation der historischen Figuren. Die eigentliche Denk- und Kreativleistung
bei der Annäherung an die historischen Persönlichkeiten liegt in menschlicher
Hand.
Unser Verfahren: Der
Einsatz von KI-Bildgeneratoren
Basierend auf dieser
inhaltlichen Arbeit formulieren wir die Anweisungen für die KI, die sogenannten
Prompts. Wir verwenden eine Kette von KI-Bildgeneratoren, deren
zentrales Element die Open-Source-Anwendung Stable Diffusion ist. Solche
Modelle basieren auf „Deep Learning“, einer Form des maschinellen Lernens. Der
Entstehungsprozess gestaltet sich dialogisch: Die KI generiert
Bildvorschläge, die auf unseren Prompts beruhen. Durch die gezielte Steuerung
und Anpassung dieser Prompts können die Vorschläge weiter präzisiert
werden.
Das Ergebnis dieser
Herangehensweise sind Kunstfiguren. Sie zeigen klar, dass es nicht um
historische Genauigkeit geht, sondern darum, ihre besonderen Merkmale
hervorzuheben. Sie sind keine Rekonstruktion, sondern eine moderne
Interpretation mit historischem Vorbild.
Da uns Transparenz
wichtig ist, machen wir kenntlich, wo und wie Künstliche Intelligenz eingesetzt
wurde. Die Prompts zu den KI-generierten Figuren sind öffentlich
zugänglich >. Für den Umgang und die Arbeit mit KI haben
wir Leitlinien > formuliert.
Authentizität durch
menschliche Stimmen und kuratierte Texte
Fabelhaft: Abitur Plakate des Jahres
Eine unabhängige Jury aus allen Gruppierungen an weiterführenden Schulen in Frankfurt hat aus der Finalrunde mit vorausgewählten Abitur Plakaten aus den Jahren 22 und 24 die besonders aktuellen und gelungenen ausgezeichnet. Und in der Gesamtwertung - im Sinne der Motivation - eine überraschende Entscheidung getroffen.
Zum Jahrgang '24 (zum Vergleich 22er) - mit einigen Neuerungen - hier ein Clip mit den Ausgewählten und ein Beitrag von Thomas Stillbauer, Redakteur der Frankfurter Rundschau:
Der FR-LINK:
https://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-mit-den-beatles-und-lotti-karotti-zum-abi-93531824.html
