Eindrücke und Urteile zu den diesjährigen Abi-Plakaten in Frankfurt wurde bei einer Testumfrage eingesammelt. Im Clip sind zehn Plakate zu sehen, die besonders oft als ermutigend und originell eingestuft wurden. Nach dem Zufallsprinzip wurden rund 60 Personen befragt - auch Wöhler-Schüler, Studenten, Eltern, "Fachleute" - von der Kunstlehrerin bis zum HR-Kameramann. Das Meinungsbild ist nicht repräsentativ; zur Wahl standen 22 von annähernd 500 Plakaten an zehn Frankfurter Schulen. (vgl. Extraklasse 22...)

Zwei Museen in Konkurrenz mit KI-Porträts

KI kam auch bei der Gestaltung von Abitur - Plakaten  zum Einsatz,:.

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In der handwerklichen Anmutung mögen sie gewinnen, aber lieren nach persönlicher Ansprache, individueller Botschaft und Gestaltung?? Derartige Befürchtungen zeugen von kritischer Distanz, aber hilfreich ist auch nah heranzugehen:Die künstliche Intelligenz KI sollte ja wohl eine KIFA sein: Für alle. 

Zwei Museen entwickelten – unabhängig - von einem gewissen Sebastian mit lückenhaftem Lebenslauf zwei aufschlussreiche KI Bilder. Neugierig sind wir auf Ihre knappe Wertung.

In einem Artikel schildert schließlich ein Verantwortlicher transparent  den Arbeitsprozess.


Schusseried

LMW App

Ihr digitaler Museumsbegleiter

Einsatz von Künstlicher Intelligenz



Künstliche Intelligenz im MuseumStorytelling als moderner Vermittlungsansatz

Darstellungen von Geschichte sind nie eine exakte Wiedergabe der Vergangenheit, sondern immer auch Konstruktion. So können auch unsere acht Protagonist*innen nur Interpretationen sein, die von unserer heutigen Vorstellungs- und Erfahrungswelt geprägt sind. 

Nun ist unser Ziel aber die Vermittlung von Geschichte, also das Verständlich-machen dessen, was fremd ist. In der Anwendung des Storytellings drückt sich dies häufig dadurch aus, dass die Figuren nicht in der Sprache vergangener Jahrhunderte zu den Besucher*innen sprechen, sondern in einer allgemein verständlichen Sprache. Dazu kommt oft, dass unbekannte und erklärungsbedürftige Begriffe durch Vergleiche mit heutigen Dingen und Phänomenen erläutert werden. Auch die Gestik und die Form emotionalen Ausdrucks sind in der Regel modern, obwohl die historischen Ausprägungen sicher ganz anders waren.

Die Große Landesausstellung 2024/25 geht einen Schritt weiter und bezieht auch die äußere Gestalt der historischen Persönlichkeiten in diese Überlegungen mit ein. So wie die historisch korrekte Sprache ist auch die Symbolik historisch korrekter Kleidung sowie die Ästhetik der Frisuren oder der Bart-Mode für die meisten Menschen heute nicht mehr begreifbar. Zum Beispiel wurde das Barett um 1500 auch unter Frauen zum modischen Accessoire. Aber was bedeutete das? Welcher „Dresscode“ sollte damit unterstützt oder untergraben werden? Was wollten die Barett-tragenden Frauen zum Ausdruck bringen? Dies zu vermitteln ist unser Ziel. Wir übersetzen und aktualisieren die Ästhetik von Kleidung und die Lebensweise des 16. Jahrhunderts in eine moderne Bildsprache. Dies ist zunächst ein aufwendiger, kuratorischer Prozess. Unsere acht Figuren sind also kreative Deutungen, die auf historischem Wissen basieren und dennoch Spielraum für Vorstellungskraft lassen.

Die Rolle von Künstlicher Intelligenz

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) stellt eine spannende Möglichkeit dar, das Potenzial moderner Technologien für die historische Darstellung zu nutzen. Solche Anwendungen sind dazu geeignet, gängige Vorstellungen zu überwinden und neue Perspektiven zu ermöglichen. Wir setzen KI als zeitgemäßes Mittel ein, um eine moderne Interpretation der Geschichte zu erzeugen und als solche sichtbar zu machen. KI ist hierbei jedoch nur eines von mehreren Werkzeugen bei der Kreation der historischen Figuren. Die eigentliche Denk- und Kreativleistung bei der Annäherung an die historischen Persönlichkeiten liegt in menschlicher Hand.

Unser Verfahren: Der Einsatz von KI-Bildgeneratoren

Basierend auf dieser inhaltlichen Arbeit formulieren wir die Anweisungen für die KI, die sogenannten Prompts. Wir verwenden eine Kette von KI-Bildgeneratoren, deren zentrales Element die Open-Source-Anwendung Stable Diffusion ist. Solche Modelle basieren auf „Deep Learning“, einer Form des maschinellen Lernens. Der Entstehungsprozess gestaltet sich dialogisch: Die KI generiert Bildvorschläge, die auf unseren Prompts beruhen. Durch die gezielte Steuerung und Anpassung dieser Prompts können die Vorschläge weiter präzisiert werden.

Das Ergebnis dieser Herangehensweise sind Kunstfiguren. Sie zeigen klar, dass es nicht um historische Genauigkeit geht, sondern darum, ihre besonderen Merkmale hervorzuheben. Sie sind keine Rekonstruktion, sondern eine moderne Interpretation mit historischem Vorbild

Da uns Transparenz wichtig ist, machen wir kenntlich, wo und wie Künstliche Intelligenz eingesetzt wurde. Die Prompts zu den KI-generierten Figuren sind öffentlich zugänglich >. Für den Umgang und die Arbeit mit KI haben wir Leitlinien > formuliert.

Authentizität durch menschliche Stimmen und kuratierte Texte

                                      

Eine unabhängige Jury aus allen Gruppierungen an weiterführenden Schulen in  Frankfurt hat aus der Finalrunde mit vorausgewählten Abitur Plakaten aus den Jahren 22 und 24 die besonders aktuellen und gelungenen ausgezeichnet.  Und in der Gesamtwertung - im Sinne der Motivation - eine überraschende Entscheidung getroffen.

Zum Jahrgang '24 (zum Vergleich 22er) - mit einigen Neuerungen - hier ein Clip mit den Ausgewählten und ein Beitrag von Thomas Stillbauer, Redakteur der Frankfurter Rundschau:


Der FR-LINK:

https://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-mit-den-beatles-und-lotti-karotti-zum-abi-93531824.html




Das Abi packt Lotti - mit Beatles und Karotti...

VORGESTELLT - BESONDERE PLAKATE


Plakate 2021:
 
Seit 19. April 2021 hängen die Abi-Plakate 2021 rund um die Wöhler-Schule. Im folgenden einige Stimmen dazu. Zunächst stellt Aygül Klein, Mutter eines angehenden Abiturienten und Landeselternbeirätin,  die beiden Plakate für ihren Sohn vor. Dann folgen Abiturientinnen des Jahres 2021. 

                                                    AYGÜL KLEIN                                                   ABITURIENTINNEN
 
 
Und hier Erläuterungen zu Abi-Plakaten der Jahre 2016, 2018 und 2020:
 
In Teamarbeit zeichnete die Familie Schwarz aus Frankfurt-Dornbusch das Abi-Plakat für die Tochter (2016) und  den Sohn zwei Jahre später, das auch auf dem Titelbild dieses Blogs zu sehen ist (Leroy). Die Motive und Symbole erläutern die Eltern im folgenden Spot ebenso wie ihre Überlegungen und Ziele. 
 
Fritz Rosenfeld erläutert im ersten Spot als einer der Abiturienten 2020 sein Plakat.
 

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Fritz Rosenfeld

                                                                 ANITA  SCHWARZ                             u;        
                                                                                           

Von Boris Becker zu van Gogh? Mut zur Kunst - Erste Abi-Plakate in Schwaben ?

Unerbittliche Kameraden sind sie, Türwächter und Platzanweiser im Reich der Wissensreichen: die Abitur-Noten. Zehntel-Punkte   entscheiden  über Berufswege und Lebensträume - melodramatisch gesprochen. Der Hauch des Schicksalshaften verzieht sich zumeist in der Entscheidungslage aus "wünschenswert, unerreichbar und praktikabel". Offenheit für Alternativ-Lösungen ist  nach den Prüfungen wohl auch  ein Gebot für die Hochschulreifen  -  und nicht selten erweist sich die "vierte Wahl" als erstklassig.

Abi und dann? - Not mit Noten
Tobias Rehberger, einst Tennis-Talent in Boris-Becker-Land, scheiterte in seiner Traum-Disziplin unglücklich, wagte sich dann - wider manche Vorbehalte - überraschend an "brotlose" Kunst".  Und?? - werden die Jüngeren zu dem renommierten Künstler vielleicht fragen, die jetzt vor Entscheidungen stehen. 

 

Aufschlussreich, was Rehberger im folgenden Videobeitrag  zu erzählen hat.  Wächter treiben  sich demnach  nicht nur vor den Einlasstüren zu den Hochschulen herum, sondern auch in unseren Einstellungen und Gedanken, diese Hindernisse sind nicht leicht zu erkennen - und zu über-denken.
In diesem Fall scheint eine Motivation paradox auf, der Lehrer will mutmaßlich  durch negative Urteile den Widerspruch herausfordern. 



Stuttgart siegt über Hessen? -Zweifel an Rehbergers Rechnung
Rehberger hat Sinn für Überraschendes und erklärt nebenbei, dass im Zusammenhang mit dem Abitur in den weiterführenden Schule 
Kernschwabens (Stuttgarter Raum, auch Ostfildern) die ersten Bettlaken  mit munteren Sprüchen bereits Mitte der achtziger Jahre zu sehen waren, also früher als die verbürgten Graffiti an Frankfurter Schulen zu Beginn der 90ziger.

"Hessen vorn" (Motto) würde dazu schlecht passen, aber das würde hingenommen, schließlich können  die Schwabenpfeile alles (Respekt und ganz sicher alles mit Zahlen.
Am Ende kommt ein Unentschieden heraus - und beide Laken-Länder haben Recht: Nächstens mehr.